Leichtflugzeuge
Die beliebtesten Leichtflugzeuge
Wer das Fliegen lernen will, der tut das in einem sogenannten Leichtflugzeug oder in Europa vielleicht auch in einem Ultraleichtflugzeug. In diesem Beitrag gehen wir der Frage nach, was ein Leichtflugzeug ist, wie es sich von einem Ultraleichtflugzeug unterscheidet und stellen die beliebtesten Kleinflugzeug-Typen vor. Darüber hinaus erfahren Sie, welche Lizenz Sie benötigen, um diese Maschinen zu fliegen.
Am Anfang einer hoffentlich langen und erfolgreichen Pilotenkarriere steht immer ein Leichtflugzeug, in Europa vielleicht sogar ein Ultraleichtflugzeug. Das gilt selbst für all diejenigen, die später im Cockpit eines großen Airliners sitzen wollen.
Jede Flugschülerin und jeder Flugschüler macht seine ersten Flugversuche also in den meisten Fällen in einem kleinen, leichten und fliegerisch sehr gutmütigen Leichtflugzeug. Darin finden der Schüler selbst, der rechts sitzende Fluglehrer sowie eine wenig Gepäck Platz.
Wer nach Erhalt der Pilotenlizenz über den Kauf einer eigenen Maschine für Urlaubsflüge oder auch seine eigenen Dienstreisen nachdenkt, entscheidet sich fast immer für ein Leichtflugzeug. Aber welches sind die beliebtesten Typen, die zumeist von einem kleinen Flugplatz startend, den Himmel über Deutschland und Europa bevölkern und Millionen von Flugstunden nebst Landung absolvieren?
Eines gleich vorweg: Diese kleinen Maschinen sehen bei Weitem nicht so spektakulär aus, wie ein Eurofighter Kampfjet oder ein großer Airliner. Dafür werden viele dieser Leichtflugzeuge seit Jahrzehnten gebaut und das in weitaus höherer Stückzahl als die meisten Kampfflugzeuge oder Passagierjets.
Was ist eigentlich ein Leichtflugzeug?
Eine ganz eindeutige Definition gibt es nicht. Als Leicht- oder Kleinflugzeug werden Flugzeuge unterschiedlicher Klassen mit geringem Gewicht bezeichnet. Das können sowohl ein-, als auch zweimotorige Motorflugzeuge sein, deren Abfluggewicht maximal 5,7 Tonnen beträgt. Flugzeuge mit mehr als 5,7 Tonnen Startgewicht gelten nach internationalen Standards als große Flugzeuge, deren Zulassung durch die Luftfahrtbehörden deutlich aufwendiger ist. Für diese Maschinen benötigen Piloten in den meisten Fällen eine Musterberechtigung, ein sogenanntes Type-Rating.
Klassifizierung von Leichtflugzeugen
Je nach geflogener Klasse eines Leichtflugzeugs benötigt der Pilot für das Motorflugzeug eine eigene Berechtigung. Mit der Privatpilotenlizenz PPL (A) erwerben Piloten in Europa die Berechtigung, Leichtflugzeuge der sogenannten SEP (=Single Engine Piston) Klasse zu fliegen.
Die wichtigsten Leichtflugzeug-Klassen im Überblick:
SEP - Single Engine Piston
Das sind einmotorige, von einem Kolbenmotor angetriebene Flugzeuge, etwa Cessna 172, Cirrus SR 20 oder Piper PA-28 Warrior. Piloten benötigen dafür ein SEP-Rating
SET - Single Engine Turbine
In dieser Klasse finden sich einmotorige Turboprop-Flugzeuge wie Cessna 208, Piper PA-46 oder Pilatus PC-12. Zum Fliegen benötigen Piloten ein SET-Rating.
MEP - Multi Engine Piston
Das sind mehrmotorige Flugzeuge mit Kolbenmotor wie Cessna 310 oder Piper PA-34 Seneca. Zum Fliegen bedarf es eines MEP-Ratings.
ME - Multi Engine
Hierbei handelt es sich um alle anderen mehrmotorigen Flugzeuge, die nicht von einem Kolbenmotor angetrieben werden, etwa von Turboprop- oder Strahltriebwerken. Wer ein ME-Rating besitzt, darf auch MEP-Maschinen fliegen. In dieser Klasse finden sich Muster wie die DHC-6 Twin Otter oder eine Beechcraft Super King Air B200.
HPA - High Performance Aircraft
Das sind Muster, die zwar von einem Piloten geflogen werden dürfen, deren Avionik und Flugleistungen aber an die von Flugzeugen heranreichen, die von mindestens zwei Piloten geflogen werden müssen. Beispiele sind Socata TBM 850 oder Piper PA-46.
TMG - Touring Motor Glider
Diese Klasse bilden Reisemotorsegler bis zu einem maximalen Abfluggewicht von 850 Kilogramm. Die Maschinen dürfen mit TMG-, SEP-Rating oder auch einer Segelfluglizenz geflogen werden. Ein Beispiel ist etwa der SF 25 Falke.
UL - Ultraleicht-Flugzeug
Vor- und Nachteile: Leichtflugzeuge mit einer Abflugmasse von maximal 600 Kilogramm gelten nach deutschem Recht als sogenannte Ultraleichtflugzeuge (ULs). Darin enthalten sind 25 Kilogramm für das Rettungssystem - ein Fallschirm, an dem das ultraleichte Flugzeug notfalls zu Boden schweben kann. Streng genommen sind ULs nach deutschem Luftrecht keine Flugzeuge, sondern Luftsportgeräte. Ein beliebtes Leichtflugzeug für die Luftfahrt hierzulande ist der Ikarus C 42.
Zulassung und auch Wartungsvorschriften sind bei ULs weniger streng geregelt. Dadurch ist die UL-Fliegerei relativ preisgünstig. Allerdings reduziert die geringe Zuladung im Vergleich zu ein- oder zweisitzigen Leichtflugzeugen den Nutzwert deutlich. Auch die UL-Lizenz für Luftsportgeräteführer ist national geregelt und somit nur deutschlandweit gültig. Für jeden Flug mit einem Ultraleichtflugzeug ins Ausland muss deshalb entweder eine Einzelerlaubnis eingeholt werden, oder aber es existiert eine Übereinkunft mit dem Gastland.
Beliebte Leichtflugzeug Typen
Piper PA-28 Arrow
Cessna 182 Skylane
CIRRUS SR 20
Cessna 172 Skyhawk
Die Cessna 172 Skyhawk ist das meistproduzierte Flugzeug überhaupt! Das Kleinflugzeug wird gerne von Flugschulen zur Instrumentenflugausbildung eingesetzt oder auch verchartert. Mit diesem Flugzeug lassen sich Start und Landung üben, es kommt aber problemlos auch mit einer Graspiste auf dem Flugplatz zurecht.
Die große Schwester der CS-150/152 bietet deutlich mehr Platz für den Passagier, selbst für großgewachsene Personen und ist ein bequemes Flugzeug für längere Überland- und Urlaubsflüge. Kein Wunder, dass viele Privatpiloten rund um den Globus eine CS-172 ihr Eigen nennen und es eine große Facebook-Gruppe mit mehr als 22.000 Mitgliedern gibt. Die Maschine ist mehrfach überarbeitet worden, wird aber bis heute gebaut.
Details:
- Gebaut Stückzahl: 44.000
- Erstes Produktionsjahr: 1956
- Sitzplätze : 4
Piper PA-28 Baureihe
Die Piper PA-28-Baureihe vereint verschiedene Typen mit unterschiedlichen Motorleistungen und technischen Spezifikationen. Besonders verbreitet sind die Varianten Cherokee, Warrior, Arrow, Archer und Cadet. Tausende Nachwuchspiloten absolvieren mit der PA-28 zahllose Flugstunden und üben immer wieder Start und Landung. Viel Flugschulen haben die robusten und gutmütigen Tiefdecker im Einsatz, die Maschinen werden aber auch kommerziell als Nutzflugzeuge eingesetzt.
Details:
- Erstes Produktionsjahr: 1960
- Gebaute Stückzahl: 32.778 (Stand: 2020)
- Sitzplätze: 2 oder 4
Cessna 150/152
Mit dem kompakten, zweisitzigen Hochdecker und starrem Fahrwerk machen viele Flugschüler rund um den Globus ihre ersten Flüge. Deshalb bleibt oft ein ganzes Fliegerleben lang eine fast liebevolle Beziehung zu diesem robusten und sehr gutmütigen Leichtflugzeug. Die Platzverhältnisse sind relativ beengt. Wenn Sie eher groß gewachsen sind und zusätzlich mit einem ebenfalls großen Fluglehrer trainieren, dann ist eine PA-28 möglicherweise die bessere Wahl für den Passagier.
Die kleine Cessna 150/152 verzeiht viele Fehler und übersteht problemlos auch eine etwas ruppigere Landung. Zudem ist sie unschlagbar günstig im Unterhalt und auch gebraucht relativ preiswert zu bekommen. Größere Strecken brauchen allerdings ihre Zeit, denn die kleine Cessna ist nicht besonders schnell unterwegs.
Die CS-152 kam 1977 als Upgrade der CS-150 auf den Markt, die ihren Erstflug bereits 1958 absolvierte. Die wesentlichen Unterschiede sind mehr Flugstunden bis zur nächsten Wartung, eine geringere Klappenstellung (30 statt 40 Grad) und eine 35 Kilogramm höhere Zuladung.
Details:
- Gebaute Stückzahl: 31.500
- Erstes Produktionsjahr: 1958
- Letztes Produktionsjahr: 1986
- Sitzplätze: 2
Cessna 182 Skylane
Das Kleinflugzeug Cessna 182 ist im Grunde eine etwas größere und leistungsstärkere Version der weiter oben beschriebenen CS-172. Optional können bei der CS-182 zwei Kindersitze im Baggage Compartment installiert werden – damit ist das Kleinflugzeug sogar familientauglich.
Die CS-182 wird mit kleinen Unterbrechungen bereits seit 1956 gebaut. Es gibt sie in zahlreichen Varianten, eine sogar mit einziehbarem Fahrwerk für eine etwas höhere Reisefluggeschwindigkeit und verbesserte Steigleistung. Dieses Flugzeug ist gleich nach der CS-172 die zweitbeliebteste Maschine des US-Herstellers Cessna.
Details:
- Gebaute Stückzahl: 23.237
- Erstes Produktionsjahr: 1956
- Sitze: 4
CIRRUS SR 20 und SR 22
Die Cirrus SR 22 ist ein einmotoriges vier- oder fünfsitziges Leichtflugzeug aus Verbundwerkstoff, das 2001 als Weiterentwicklung der SR 20 auf den Markt kam. Gegenüber der SR 20 hat sie größere Tragflächen, mehr Treibstoffkapazität und einen stärkeren Motor (310 PS).
Die SR 22-Serie ist ein echter Bestseller und seit 2003 Jahr für Jahr das weltweit meistgebaute Kleinflugzeug. Zusammen mit dem Schwestermodell SR 20 ist das Motorflugzeug bis heute 7.645 Mal gebaut worden. Damit ist die Cirrus SR 22 zugleich das meistproduzierte Leichtflugzeug aus Verbundwerkstoff. Zur besseren Einordnung: Rund ein Drittel aller verkauften Leichtflugzeuge mit Kolbentriebwerk sind SR 22.
Mit einer Topspeed von 212 KTAS (392 km/h) in 25.000 Fuß ist die Maschine gut geeignet für größere Distanzen. Bei einer Triebwerksleistung von 65 % kann das Flugzeug 5 Stunden und 30 Minuten in der Luft bleiben. Es ist mit modernster Avionik, einem Satellitentelefon und Sauerstoff für die große Flughöhe ausgestattet. Darüber hinaus verfügt es über das patentierte Cirrus Airframe Parachute Systems (CAPS), ein eingebautes Fallschirmsystem zur Notrettung der gesamten Maschine. Auch dieses System hat zum großen Verkaufserfolg beigetragen und ihr den Spitznamen „The plane with the parachute“ eingebracht.
Die Cirrus SR20 verfügt ebenfalls über diesen eingebauten Fallschirm. Allerdings hat ihr 4-Zylinder Lycoming-Triebwerk mit 215 PS etwas weniger Leistung. Aufgrund der guten Aerodynamik der Maschine reicht das aber noch immer für stattliche 145 KTAS (268 km/h) Höchstgeschwindigkeit.
Details:
- Gebaute Stückzahl: 1459/6149
- Erstes Produktionsjahr: 1999/2001
- Sitze: 4 oder 5
Unkomplizierter Leichtflugzeug Charter
Leichtflugzeuge gehören zu den meistgebauten Flugzeugen weltweit. Mit gutem Grund: Sie sind robust, relativ preiswert im Unterhalt und können viele verschiedene Aufgaben übernehmen. Sie sind vielfach an Flugschulen, aber auch im Privatbesitz oder im Charterbetrieb zu finden.
Von den im Artikel beschriebenen Modellen können Sie viele etwa bei Panorama Air am Flugplatz Egelsbach nahe Frankfurt chartern. Die Maschinen sind top gewartet und können oft auch kurzfristig gemietet werden. Falls Sie zum Beispiel schon immer einmal eine schnelle Cirrus SR-22 mit modernster Avionik ausprobieren wollten, werden Sie bei Panorama Air fündig. Natürlich werden Sie vorher von den freundlichen Panorama Air Fluglehrern ausführlich auf die Maschine eingewiesen.
Wer eine kostengünstige Chartermaschine sucht, der kann sich auch eine Cessna 152 oder eine Piper PA-28 Warrior mieten.
Falls Sie noch keine Pilotenlizenz besitzen, sich aber gerne zum Piloten ausbilden lassen wollen, informieren wir Sie gerne über die Ausbildung und machen Ihnen ein Angebot.
Wollen Sie fliegen?
Bei Panorama Air bekommen Sie das passende Kleinflugzeug für Ihren Zweck - ob für einen Urlaubsflug oder einen kurzen Business-Trip. Wenden Sie sich jederzeit an uns.
Telefon +49 6103 49492
E-Mail fly@panorama-air.de