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Panorama Air klärt auf, wie Turbulenzen entstehen und was die Crew dagegen tun kann.

Wie gefährlich sind Turbulenzen im Flugzeug?

Turbulenzen an Bord von Flugzeugen sind für Passagiere eine nervliche Herausforderung. Manche entscheiden sich daher, lieber am Boden zu bleiben, als bei einem Flug durch Luftlöcher, Gewitter und Wirbelschleppen mit ihrer eigenen Flugangst konfrontiert zu werden. Pilot:innen sollten deshalb versuchen, eine unruhige Maschine in der Luft zu vermeiden. Panorama Air klärt auf, wie Turbulenzen entstehen und was die Crew dagegen tun kann.

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Wie entstehen Turbulenzen?

Verwirbelt sich in unmittelbarer Nähe des Flugzeugs die Luft, entstehen im Flug Turbulenzen. Vergleichbar mit einer Achterbahn oder hohen Wellen auf See kommt es bei der menschlichen Empfindung zur Weiterleitung widersprüchlicher Informationen im Gleichgewichtsorgan. In den Bodengängen von Augen und Ohren löst dieser Vorgang das typische Unwohlsein aus. Diese empfindliche Reaktion des Magens ist am Land, zu Wasser und in der Luft dieselbe.

Aus physikalischer Sicht entstehen für Turbulenzen verantwortliche Luftwellen aus unterschiedlichen Gründen. Die häufigste Grundlage liefern Gewitter, sobald verschiedene Luftwellen aus vielen Richtungen und differenten Geschwindigkeiten aufeinandertreffen. Wer durch diese Wolkenformationen ein Flugzeug manövriert, macht unweigerlich Bekanntschaft mit diesem Prinzip. Ähnlich gelagert ist das Empfinden, wenn bei einem Flug die Maschine auf kalte und warme Luftmassen gleichzeitig trifft. Auch in diesem Fall entlädt sich die Energie über die Tragflächen des Flugzeuges. Kommen sich zwei Maschinen in der Luft auf einer ähnlichen Flugroute zu nahe, wirbeln beide ebenso die Strömungen auf. Dieser Effekt ist mit den Wellen vorbeifahrender Schiffe zu vergleichen. Hier prallen Wasserlinien im Gegenstrom unweigerlich zusammen. Navigieren Pilot:innen ein Flugzeug durch Wolken, sind diese generell kühler als die umliegenden Luftmassen.

Das Wetter erzeugt zudem regelmäßig bodennahe Wirbel, die aus der Reibungsschicht zwischen dem Erdboden und den strömenden Luftmassen resultieren. Selbst über ebenen Landschaften sorgen hohe Windgeschwindigkeiten in relativ niedriger Höhe zu einem unruhigen Flugverlauf. In gebirgigem und hügeligem Terrain werden die Turbulenzen noch heftiger. Grund dafür sind Strömungen in der Luft, die von Bodenhindernissen bis in enorme Höhen umgelenkt werden und sich entsprechend verwirbeln. So können bereits 20 Knoten Windstärke im Bereich von Gipfelhöhen einen Ausflug in die Alpen verhindern. Was im Flachland zum Alltag auf Flugrouten zählt, kann zwischen Tälern und Bergen für Abwinde sorgen, gegen die keine kleinere Maschine mehr ankommen kann.

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Wie gefährlich sind sie für Passagiere?

Wer regelmäßig Strecken mit einem Flugzeug zurücklegt, kennt das Gefühl einer absackenden Maschine sehr genau. Weder Passagiere noch der Pilot sind vorgewarnt. Ertönt das Anschnallzeichen, ist rasches Handeln gefragt, denn Gewitter, Luftlöcher und Wirbelschleppen können immer auftreten. Schon alleine der Durchflug bei normalen Winde ist unangenehm. Richtige Turbulenzen sind allerdings auf der Leerseite der Welle zu erwarten. Hier bilden sich gewaltige Böenwalzen und Rotoren, die leistungsschwächere Flugzeuge im Extremfall auch auf den Kopf stellen können.

Sackt die Maschine auf der Flugroute ab, sind Pilot:innen um Ruhe und Kontrolle bemüht. Während Passagiere mit ihrer Flugangst und Übelkeit kämpfen, navigiert die Crew souverän durch die unsanfte Flugphase. Meist spürt man den „Andruck“ und geht in die Kissen. Was sich wie eine rasante Achterbahnfahrt anfühlt, dauert in Wahrheit nur wenige Sekunden, im ungünstigsten Fall ein paar Minuten. Passagiere mit Fensterplatz können im Extremfall das Biegen der Flügel beobachten, diese schwingen unter der Belastung.

Flugzeug Turbulenzen an Bord

Turbulenzen und Luftlöcher sind das sogenannte „Superfood“ für die Flugangst. Gegen das schlechte Gefühl hilft nur eines: Das Verständnis, was genau in diesen Augenblicken aus physikalischer und technischer Sicht passiert. Pilot:innen sprechen bei Turbulenzen grundsätzlich nicht von Luftlöchern, da im Luftraum keine Löcher existieren. Vereinfacht ausgedrückt, spüren Passagiere im Flugzeug die Konsequenzen von Luftbewegungen, durch die sich eine Maschine auf der Flugroute bewegt.

Es gibt aber auch ernste Turbulenzen. Schon bei ganz normalen Gewittern kommt es zu Ab- und Aufwinden mit Geschwindigkeiten von bis zu 180 km/h. Daher werden Flugzeuge mit Passagieren von Pilot:innen über eine alternative Flugroute sicher an das Ziel gebracht. Leuchtet das Anschnallzeichen in der Kabine auf, sollten Fluggäste mit oder ohne Flugangst der Aufforderung nachkommen. Auch wenn man noch nichts spürt, es gibt auch ernstere Turbulenzen, die zur Gefahr werden können. Sofern möglich, umfliegen Passagierflugzeuge diese unruhigen Luftzonen weiträumig.

Wie oft kommen Turbulenzen vor?

Nicht immer sind Luftlöcher, Wirbelschleppen und andere Phänomene vor Abflug auf dem Wetterradar sichtbar. Sie können beim Fliegen in höheren Lagen auftreten, wenn das Flugzeug eine Wolke durchfliegt und auf Luft mit einer anderen Dichte trifft. Wenn sich ein Flug in der Nähe der Erdoberfläche bewegt, kann es zu drei unterschiedlichen Arten von Turbulenzen kommen.

Thermische Turbulenzen

Diese stehen mit der Wärme in Zusammenhang. Erwärmt die Sonne den Bereich der Erdoberfläche, sondert diese wiederum Wärme an die Luft ab und verliert an Dichte. Das erzeugt aufsteigende Luftströme, die beim Fliegen ohne jede Vorwarnung durchquert werden und automatisch zum Steigen führen.

Orografische Turbulenzen

Orografische Unruhen sind auf den Wind und die Berge zurückzuführen. Prallt der Wind gegen die Berge, schlägt er im hinteren Wellenbereich und die Luft sinkt oder steigt in einigen Sphären.

Scherungen

Diese Art von Turbulenz macht sich nur wenige Meter über der Lande- oder Startbahn bemerkbar. Scherungen sind unerwartete Böen, die Pilot:innen in der sprichwörtlich letzten Sekunde eine sanfte Landung verweigern.

Klarluftturbulenzen

Bei Clear Air Turbulence handelt es sich um die meist gefürchteten Turbulenzen. Nach Erreichen der Reiseflughöhe können völlig unvermittelt starke Luftströmungen auftreten und das Flugzeug ohne Vorwarnung kräftig durchschütteln. Klarluftturbulenzen sind auf den Instrumenten nicht erkennbar.

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Warum sind Flugbegleiter:innen oft nicht angeschnallt?

Erscheint das Anschnallzeichen bei Start und Landung, sollten Passagiere Folge leisten. Auch Flugbegleiter:innen sitzen in dieser Phase beim Fliegen angeschnallt auf ihren Plätzen. Treten Turbulenzen wie Gewitter, Wirbelschleppen oder ähnliche Phänomene auf, steuert der Pilot bzw. die Pilotin sofort dagegen. Allerdings kann das für den Fluggast bedeuten: Der Service wird auf Anordnung des Kapitäns abgebrochen. Bis alles sicher verstaut ist. Kommt es währenddessen zum heftigen Schaukeln in der Luft, ist das Teil des Berufsrisikos von Flugbegleiter:innen. Sie können sich erst anschnallen, wenn alle Passagiere gesichert sind und Proviantbereiche ordnungsgemäß verstaut wurden.

Wie bereiten sich Pilot:innen auf Turbulenzen vor?

Man könnte meinen, sobald das Flugzeug vom Boden abhebt und Pilot:innen die Navigation an den Autopiloten abgeben, gibt es nicht mehr viel zu tun. Dem ist nicht so. Der Crew wird auch auf Langstreckenflügen nur sehr selten langweilig. Im Vorfeld berechnete Flugrouten werden im Bordcomputer eingegeben und sämtliche Daten über das aktuelle Wetter, die Routenplanung und die Gegebenheiten auf der Strecke überprüft. Manchmal melden mehrere Wettersysteme verschiedene Vorhersagen. Über die Flugsicherung am Boden wird ein Flug mit aktuellen Wetterdaten versorgt. Moderne Radarsysteme beobachten auf der gesamten Flugroute alle meteorologischen Entwicklungen, die von den Pilot:innen im Cockpit analysiert werden. Ändern sich die Verhältnisse plötzlich, müssen Pilot:innen das Schlechtwettergebiet umfliegen. Ausweichrouten müssen genau kalkuliert und der vorhandene Treibstoff einbezogen werden.

Turbulenzen, Flugangst und Maschine

Blinkt das Anschnallzeichen mitten im Flug, ist klar: Es drohen Turbulenzen. Flugbegleiter:innen unterbrechen den Bordservice und bei so manchem Passagier meldet sich die Flugangst. Im Normalfall sind unruhige Verhältnisse im Flug am wenigsten in der Mitte zu spüren. In diesem Bereich sorgen die Tragflächen für viel Stabilisierung. Wer im Winter einen Flug bucht, kann wesentlich entspannter reisen, der Albtraum für Pilot:innen beginnt im Sommer. Die stärksten Schwankungen sind aufgrund der Temperatur zwischen 17 und 19 Uhr zu erwarten.

Dennoch gilt: Haben Sie keine Angst vor einem wackeligen Flug. Trotz Anschnallzeichen und absackenden Flugmanövern sind diese Hightech-Maschinen so gebaut, dass sie auch stärkste Wetterkapriolen aushalten. Bei rund 30 Millionen Flügen weltweit kommt es immer wieder zu schwierigen Wettersituationen, nur wenige sind so stark, dass sie Passagiere, Crew und das Flugzeug schädigen könnten.