Instagram
Facebook
YouTube

Ein Tag im Leben von Piloten & Pilotinnen

Das Schönste am Fliegen ist die tägliche Ration Sonne. Weit über den Wolken wird das Gemüt ebenso sonnig wie die Aussicht. Zudem sind Ausgeglichenheit und ein hohes Maß an Konzentrationsfähigkeit wichtige Eigenschaften im Beruf von Pilot:innen. Panorama Air stellt daher die Frage: Was macht ein Pilot bzw. eine Pilotin? Welche Rolle übernehmen Reisen und die Aufgaben im Cockpit im Beruf des Verkehrsfahrzeugführers?

Divider

Wie sieht ein typischer Arbeitstag von Pilot:innen aus?

Piloten und Pilotinnen zählen in vielen Bereichen zum essenziellen Personal. Bei der Bundeswehr, im Linienverkehr, zum Transport von Kranken oder in Flugschulen. Der nachfolgende Zeitplan erlaubt exemplarische Einblicke, wie Pilot:innen einen normalen Tag im Passagierverkehr meistern.

Früh morgens

Etwa anderthalb Stunden vor dem ersten Flug sollten Piloten und Pilotinnen an ihrem Flughafen eintreffen. Co-Pilot:in und Crew begrüßen sich oder stellen einander vor, sofern sie noch nicht zusammen geflogen sind. Mit dem zweiten Piloten bzw. der zweiten Pilotin werden die notwendigen Treibstoffkapazitäten für die anstehende Flugstrecke besprochen. Weiters überprüfen beide die aktuellen Wetterdaten entlang der Route und legen für eventuelle Notfälle nahe liegende Ausweichflughäfen fest.

Kurz vor Abflug

Pilot:in und Co-Pilot:in nehmen im Cockpit Platz und geben die genaue Flugstrecke in den Bordcomputer ein. Die Crew hilft allen Passagieren den richtigen Sitz zu finden und per Funk landet die Startfreigabe des Fluglotsen vom Tower direkt im Flugzeug. Pilot:innen begrüßen per Bordmikrofon die Fluggäste, während der Flieger auf die zugewiesene Startbahn rollt. Jetzt gibt der Verkehrsflugzeugführer über den Schubregler Vollgas und bringt die Maschine mit dem halbrunden Steuerhorn langsam nach hinten ziehend in die Luft.

Nach dem erfolgreichen Start 08:20 Uhr

Das Wetter ist ruhig, Mensch und Maschine erweisen sich als gutes Team. Es ist Zeit für den Autopiloten, der die weitere Route übernimmt. Ein Knopf an der Decke des Cockpits signalisiert der Besatzung: Sie können mit der Bewirtung der Passagiere beginnen.

Hoch über den Wolken

Nach gut 3 Stunden Flugzeit und strahlendem Sonnenschein leiten Pilot:in und Co-Pilot:in die Landung ein. Zunächst startet der routinemäßige Sinkflug, an dessen Ende das Flugzeug leicht nach oben gezogen wird. Die Hinterräder setzen auf, bremsen und nutzen zusätzlich die Schubumkehr der Turbinen entgegen der Fahrtrichtung.

Über das Rollfeld

Pilot:innen fahren das Flugzeug über das Rollfeld und stellen die Maschine an der zugeteilten Position ab. Jetzt sind beide Piloten bzw. Pilotinnen für unterschiedliche Aufgaben verantwortlich. Während Co-Pilot:in seine bzw. ihre Aufgaben im Freien erledigt und Triebwerke, Reifen als auch Bremsen checkt, übernimmt der Verkehrsflugzeugführer bzw. die Verkehrsflugzeugführerin das Schreiben des Logbucheintrages. In diesem werden unter anderem Triebwerksdaten und Flugzeiten oder technische Störungen festgehalten. Ist alles in Ordnung, erteilen Pilot:innen grünes Licht für die Vorbereitungen zum baldigen Rückflug.

Zurück nach Hause

Am Gate finden sich die Passagiere für den Rückflug ein. Das Boarding startet und obwohl sich einige Fluggäste verspäten, gewähren Pilot:innen ein Zeitfenster von einigen Minuten, um alle an Bord zu bringen. Die Flugsicherung checkt die Flugdaten, der Fluglotse erteilt die Freigabe und nach einem kurzen Aufenthalt und einer minimalen Verspätung geht es wieder zurück zum Ausgangsflughafen.

Wieder über der Wolkendecke angelangt

Der Verkehrsflugzeugführer bzw. die Verkehrsflugzeugführerin und sein Co-Pilot bzw. seine Co-Pilotin finden im Cockpit des Flugzeugs die Zeit, eine Mahlzeit einzunehmen. Wetterdaten werden erneut auf ihre Aktualität überprüft und der Autopilot übernimmt den restlichen Flug in der zuvor festgelegten Reisehöhe.

Landeanflug

Das Wetter hat sich seit dem Start am Heimatflughafen geändert. Es herrscht dichter Nebel und die Sicht der Pilot:innen ist so stark beeinträchtigt, dass der Autopilot auch in dieser Phase des Fluges für das Ausbalancieren des Flugzeuges verantwortlich bleibt. Flugsicherung und Fluglotse bzw. Fluglotsin sind bereits über die schlechten Wetterverhältnisse informiert und weisen andere wartende Maschinen an, mehr Sicherheitsabstand zu wahren, um keine Signalstörungen zu riskieren.

Parkposition erreicht

Die vom Tower festgelegte Parkposition ist erreicht und Pilot:in, Co-Pilot:in und Crew packen ihre persönlichen Dinge, Dokumente und Unterlagen zusammen. Sie wechseln das Flugzeug und legen damit eine weitere Flugstrecke zurück.

Ankunft

Am Bestimmungsflughafen herrscht Regen, der Pilot bzw. die Pilotin und seine Besatzung bringen die Passagiere sicher und ohne besondere Vorkommnisse an ihr Ziel. Damit endet ein langer Tag im Leben von Piloten. Mit dem Taxi fährt die Crew ins Hotel, der Rückflug findet erst am Folgetag statt.

Divider

Was zeichnet gute Pilot:innen aus?

Piloten und Pilotinnen benötigen einen stabilen Charakter. Besonders wichtig sind eine gute Reaktions- und Konzentrationsfähigkeit. Zudem müssen sie in schwierigen Situationen Ruhe bewahren und souveräne korrekte Entscheidungen treffen können. Daher zählt im Beruf von Pilot:innen eine gewisse Entscheidungsfreudigkeit zu jenen Eigenschaften, die sich neben Nervenstärke und Genauigkeit äußerst vorteilhaft erweisen. Darüber hinaus sollten Pilot:innen eine gute Auffassungsgabe sowie Zuverlässigkeit und Besonnenheit in den Beruf mitbringen. Auch soziale Kompetenzen, Ehrlichkeit und Pünktlichkeit sind Dinge, die sich in einem oft wechselnden Team bewähren. Außerdem gehören Teamgeist, Durchsetzungsvermögen sowie eine gewisse Kritikfähigkeit zu den menschlichen Fähigkeiten, über die Verkehrsflugzeugführer verfügen sollten. Immerhin haben diese von Beginn ihrer Ausbildung mit technischen Geräten im Cockpit und außerhalb des Flugzeuges zu tun. Daher ist ein bestimmtes Interesse an Physik und Mathematik als auch ein gewisses Verständnis für Mess- und Anzeigetechnologien ebenso ein Pluspunkt.

Angehende Pilot:innen müssen zudem körperlich fit und mehrfach belastbar sein sowie über eine gute psychische Verfassung verfügen. Bezüglich des erreichten Schulabschlusses gibt es keine gesetzliche Mindestanforderung. Die meisten Airlines geben das Abitur als Pflicht aus.

Welche Eigenschaften müssen Pilot:innen haben?

Verkehrsflugzeugführer bzw. Verkehrsflugzeugführerinnen (ATPL (A)) werden in Flugunternehmen und Verkehrsfliegerschulen ausgebildet. Um in diesem Beruf und auch im Cockpit erfolgreich sein zu können, sind Beobachtungsgenauigkeit, Reaktionsgeschwindigkeit und die Fähigkeit, Gefahrensituationen rasch zu erkennen sowie entsprechende Handlungsschritte einzuleiten. Pilot:innen sind zudem dafür verantwortlich, Flugzeuge auf ihre Flugsicherheit (Flugsicherung) zu überprüfen. Während Fluglotsen die Aufgabe haben, alle ihnen zugeteilten Flugzeuge reibungslos und sicher vom Start ans Ziel zu begleiten, lernen Pilot:innen bereits während der Ausbildung in der Flugschule für Passagiere und die Maschine verantwortlich zu sein.

Divider

Wie sind die Arbeitszeiten von Pilot:innen?

Wer sich nach der Ausbildung in einer Flugschule für diesen Beruf entscheidet, hat in der Regel sehr variable Arbeitszeiten. Ein zugewiesener Flug findet mal am Tag oder in der Nacht statt. Freie Tage verbringen Pilot:innen auch im Hotel, sofern Dienstpläne diese Rotation vorsehen. Laut Gesetz dürfen Pilot:innen maximal 80 Stunden pro Monat im Cockpit arbeiten. Ein Flugeinsatz kann mit Wartezeiten und Vorbereitungen bis zu 16 Stunden dauern, woraus sich eine 40-Stunden-Woche ergibt. Insgesamt dürfen Verkehrsflugzeugführer maximal 9 Flüge pro Tag absolvieren. Bei Langstreckenflügen arbeiten Pilot:innen bis zu 21 Stunden am Stück, wechseln Zeitzonen und schlafen daher unregelmäßig.

Wie viel verdienen Pilot:innen?

Die Gehaltsunterschiede zwischen den Airlines klaffen weit auseinander. Dennoch verdienen Piloten und Pilotinnen in der Regel überdurchschnittlich gut. Allerdings müssen viele Berufsinteressenten für die teure Ausbildung einen Kredit aufnehmen und lernen daher schon frühzeitig hohe Verantwortung zu übernehmen. Schließlich hängt von ihrer Entscheidungskraft die eigene berufliche Karriere sowie das Wohlergehen vieler Menschenleben ab.

Das durchschnittliche Gehalt eines Piloten bzw. einer Pilotin liegt bei 97.000 € pro Jahr. Das sind 8.080 € brutto monatlich für Kapitäne, Co-Pilot:innen erhalten im Durchschnitt etwa 3.150 €. Die Gehaltsunterschiede variieren deutlich mit den Jahren an Berufserfahrung. So verdienen Abgänger direkt nach der Ausbildung maximal 63.600 €, wobei sich dieser Verdienst auf über 200.000 € brutto jährlich steigern kann.

Was macht ein Pilot bzw. eine Pilotin nach der Ausbildung?

Direkt nach der Ausbildung in der Flugschule sind Pilot:innen bereits für alle Aufgaben, die sich im Flug als auch am Boden ergeben, verantwortlich. Die Flugsicherung an der Parkposition ist dabei ebenso wichtig, wie die korrekte Kommunikation mit dem Fluglotsen bzw. der Fluglotsin. Immerhin können Missverständnisse zu folgenschweren Kettenreaktionen führen.

    Panorama marcel

    Haben Pilot:innen Ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen, erwarten sie diese Beschäftigungsbetriebe:

    • Bundeswehr
    • Krankentransporte per Flug
    • Unternehmenspilot:in
    • Charterfluggesellschaften
    • Linienflugverkehr
    • Flugschulen
    • Spezialflugunternehmen (zum Beispiel Schädlings- oder Feuerbekämpfung)
    Divider

    Verkehrsflugzeugführer werden – viel Verantwortung, guter Verdienst

    Die Ausbildung in einer Flugschule oder eine Fluggesellschaft dauert ungefähr 2 Jahre und umfasst zahlreiche theoretische und praktische Details wie beispielsweise die Flugsicherung einer Maschine. Nach erfolgreichem Abschluss starten Absolvent:innen als Co-Pilot:in und können mit entsprechender Lizenz nach einigen Jahren zum Kapitän aufsteigen. Ungeachtet der guten Bezahlung sollten sich Berufsinteressenten darüber im Klaren sein, dass die physischen und psychischen Belastungen herausfordernd sind.