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Flugdienstberater:innen gelten als wichtige Stütze von Pilot:innen.

Der Beruf des Flugdienstberaters

Flugdienstberater:innen gelten als wichtige Stütze von Pilot:innen. Sie operieren ausschließlich vom Boden und unterstützen die Crew bei der Vorbereitung von Flügen. Bevor eine Maschine in die Luft geht, ist der Ablauf bis zur Landung genau geplant. Kein Detail bleibt dem Zufall überlassen. In der kommerziellen Luftfahrt berücksichtigen Flugdienstberater:innen wesentlich mehr Parameter als nur die Flugpläne einzuteilen. Faktoren wie aktuelle Windverhältnisse, temporäre Auflagen, Verfügbarkeit von Luftstraßen und Überflugrechte müssen mit der Leistung des Fliegers einkalkuliert werden. Es ist daher kein Zufall, dass die Ausbildung von Pilot:innen und Dispatchern sehr ähnlich ist. So arbeiten Flugdienstberater:innen mit der Flugsicherung und der Flugzeugbesatzung eng zusammen.

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Was ist ein/eine Flugdienstberater:in?

Bevor Flüge starten, brieft ein Dispatcher die Crew und versorgt sie mit wichtigen Informationen zu Fracht, besonderen Vorkommnissen und Passagieren. Heben Pilot:innen der Luftfahrt vom Boden ab, überwachen sie den Flug und managen bei Störungen oder Notfällen den weiteren Flugverlauf. Nach ihrer Ausbildung in der Flugschule und einer absolvierten Prüfung, die vergleichbar mit der ATPL (Verkehrspilotenlizenz) ist, stehen Flugdienstberater in der Verantwortung aller Maschinen, deren Route sie koordinieren. Verläuft die Strecke in der Luft nicht nach Plan, übernehmen Flugdienstberater:innen am Boden. Sie leiten Flüge um, organisieren die Landeerlaubnis von Ausweichflughäfen, besorgen die nötigen Überflugrechte und kümmern sich für die Passagiere um Anschlussflüge. In diesem Beruf sind schnelle Überlegungen gefragt und rasches Handeln notwendig. Jede Flugvorbereitung kann perfekt geplant sein, am Ende zählt die blitzschnelle Reaktion in einer unerwarteten Situation.

Mit ihrer präzisen Arbeitserledigung garantieren Flugdienstberater:innen für reibungslose Abläufe innerhalb der gesamten Flugorganisation. Sie sorgen für die Sicherheit des Flugbetriebes, ändern die Einsatzpläne von Pilot:innen und Crew nach einem Notfall und haben die Wirtschaftlichkeit von Flügen im Blick. Nach ihrer Ausbildung übernehmen Dispatcher eine wichtige Rolle in der internationalen Luftfahrt. In Zeiten wachsenden Wettbewerbs haben exakte Planungsdetails viel Einfluss auf konkurrenzfähige Preisstrukturen, Personalketten und aktuelle Tagesprozesse.

Wie verläuft die Ausbildung zum Flugdienstberater oder zur Flugdienstberaterin?

Bis vor wenigen Jahren durchliefen zukünftige Flugdienstberater:innen den kompletten Theorieunterricht einer Verkehrspilotenausbildung (ATPL). Darauf folgte der praktische Teil in einer Flugschule oder einem Flugbetrieb. Inzwischen wurde die Theorie der Praxis angepasst. Jetzt absolvieren Interessenten 3 Monate Theorie in den Fächern Luftrecht, Meteorologie, Navigation und Performance. Danach folgt ein dreimonatiger Einsatz im realen Flugbetrieb. Hier werden unter Aufsicht bereits Flugpläne erstellt und weitere Tätigkeiten von Flugdienstberater:innen ausgeführt.

Um den Beruf des Dispatchers, ausüben zu dürfen, bedarf es einer Erlaubnis vom Bundesamt für Luftfahrt. Erst diese Instanz erteilt den Luftfahrerschein für Flugdienstberater:innen nach ihrer absolvierten Ausbildung. Dazu zählt sowohl eine theoretische als auch praktische Prüfung. Nach Erhalt der Flugdienstberaterlizenz folgen die Regeleinsätze im Schichtbetrieb. Da Flüge rund um die Uhr in der Luft sind, muss auch das OCC (Operations Control Center) immer besetzt ein.

Inhalte Theorie

  • Navigation
  • Flugvorbereitung
  • Meteorologie
  • Luftverkehrs-, Luftrecht- und Flugsicherungsvorschriften
  • Fahrzeugkunde, Technik
  • Datentransfer- und Kommunikationsverfahren, Fernmeldeeinrichtungen, Verkehrsflussregelstellen (CFMU)

Welche Voraussetzungen müssen Dispatcher erfüllen?

Bevor Interessenten zur Ausbildung und Prüfung zugelassen werden, müssen sie den Kriterien der Ausbildungsträger entsprechen. Gesetzliche Zugangsbeschränkungen gibt es bei den Flugschulen nicht. Grundsätzlich müssen Dispatcher in ihrem Beruf eine hohe Konzentrationsfähigkeit aufweisen. Sie verfügen über die mentale Power, eine fokussierte, präzise Arbeitsleistung zu erbringen und sind reaktions- und kommunikationsstark. In ihrem Verantwortungsbewusstsein manifestiert sich der sichere Ablauf von Flügen. Sehr gutes Englisch sowie naturwissenschaftliche und mathematische Kenntnisse werden vorausgesetzt.

    Weitere Bedingungen sind (abhängig vom Ausbildungsträger):

    • Mindestalter 21 Jahre
    • Zuverlässigkeitsbescheinigung von der Luftfahrtbehörde
    • Auszug Verkehrsregister
    • Fachhochschulreife, Hochschulreife oder mittlere Reife inklusive einer abgeschlossenen Berufsausbildung

    Was verdient ein Flugdienstberater?

    Nach der Ausbildung und erfolgreichen Absolvierung der Prüfung liegen 6 bis 13 Monate Lehrgangszeit (Voll- oder Teilzeit) hinter Flugdienstberater:innen. Pilot:innen, die bereits über eine Lizenz nach ATPL verfügen und eine Zusatzausbildung absolvieren, haben einen geringeren Zeit- und Kostenaufwand. Sowohl Pilot:innen als auch Dispatcher werden bestens auf sämtliche Stresssituationen vorbereitet und dürfen mit einem Einstiegsgehalt von 2.600 Euro brutto kalkulieren. An diesem Wert orientiert sich die gesamte Luftfahrt. Derzeit liegt die durchschnittliche Maximalvergütung nach mehreren Dienstjahren bei bis zu 4.400 Euro brutto. Hinzu kommen entsprechende Zulagen für Wochenend- und Nachtdienste.

    Typische Aufgaben eines Flugdienstberaters

    In der Luftfahrt sind Dispatcher oder Flugdienstberater oft unter der Bezeichnung FOO (Flight Operations Officer vertreten. In seinen Verantwortungsbereich fallen folgende Aufgaben:

    • Bestimmung von Flughöhe und Flugzeiten
    • Planung optimaler Flugrouten
    • Berechnung von Kraftstoffverbrauch, Start- und Landegewicht, maximale Zuladung
    • Betreuung und Flugvorbereitung von Flügen am Boden

    Als leitende/r Angestellte:r ist der Flugdienstberater oder Dispatcher sowohl für die Flugvorbereitung, Planung als auch Koordination von Flügen zuständig. In Deutschland werden die Tätigkeiten von Flugdienstberater:innen nach den Paragrafen 112 und 113 des LuftPersV eindeutig bestimmt. Die enge Kommunikation zwischen Pilot:innen und Dispatcher ist in allen Prozessen rund um die Flugvorbereitung notwendig. Da beide Berufe in relevanten Inhalten der ATPL ausgebildet sind, besteht eine zuverlässige Basis im Informationsaustausch. So sind zur Kalkulation eines Flugplanes etwa 30 Minuten Zeit nötig, wobei Flugdienstberater:innen von einer modernen Software unterstützt werden. Sie liefert exakte Daten zu aktuellen Bedingungen und berechnet den ersten Routenvorschlag. Danach werden sämtliche Gegebenheiten im Flugplan berücksichtigt und ein Briefing-Paket für Pilot:innen erstellt.